Der Bau der Vitrinen zog sich über mehr als ein halbes Jahr hin. Besonders wichtig war die genaue Planung, wir haben mit zwei Modellbahnern zusammen daran gearbeitet. Erst, als wir die Zeichnungen mehrfach geprüft hatten, gab es die Freigabe für den Zuschnitt, den uns eine Tischlerwerkstatt über eine CNC-Maschine gemacht hat. 90 gleiche Böden über meine Tischkreissäge – das wäre doch eine Überforderung und letztendlich ungenau. So stimmen die Teile auf weniger als 1/100 genau.
Hier liegt die Holz-Lieferung noch roh in der Ecke. Die Menge der Teile erschlägt: 42 Seitenwände, 92 Regalböden und zehn Rückwände. War dann auch ganz schön teuer …
Es hat ein paar Tage gedauert, bis für jeden Arbeitsschnitt die richtige Idee da war, es rationell und präzise zu machen.
Material ist:
- Seitenwände aus Multiplex Birke 15mm
- Regalböden aus Multiplex 10mm
- Rückwand auf MDF 5mm, anthrazit beschichtet
Hier liegen die Seitenteile für zwei Vitrinen bereit. Multiplex bewusst in bester Qualität, der Blick auf die geschichteten Furniere ist gut – keine Löcher oder dunkle Stellen.
Deckel und Boden sind bereits genutet, um dort die Glasfalzleisten und die Beleuchtung einzulegen.
Mein Versuch, Nuten zu fräsen, scheiterte zunächst am schlechten Gerät, die Scheppach-Fräse, die ich für diesen Zweck anschaffte, erwies sich als total unpräzise und mit ihren Plastikteilen
wackelig. Ich muss sie beizeiten komplett umbauen, Tisch und Motor sind ok für den Preis. Also wieder alles über die gute alte Metabo-Kreissäge …
Hier sehen wir auf die zur Probe eingelegte Glasfalzleiste oben. Diese ist 11mm tief, die untere nur 6mm, So kann man hinterher die Scheiben bequem einsetzen/hineinheben.
In die Lichteste links im Bild wird später ein LED-Band eingelegt (selbstklebend) und eine Abdeckung (siehe unten) aufgeklipst.
DIe Seitenwände werden in den Falz eingeklebt.
Beide Glasfalzleisten, Lichtleiste, Abdeckung
Seitenteile werden im Falz eingesetzt
mehrere Deckel und Böden
Die Rückwand ist nun hier eingeklebt (Montagekleber), mit dem Drucklufttacker fest eingesetzt. Das LED-Lichtband ist eingeklebt, die Abdeckung aufgeklipst. Probebetrieb an 12 Volt Gleichstrom.
… wie nun jetzt die Regalböden in absolut gleichen Abständen in den Rahmen bekommen? Sie sind auch aus Multiplex (Birke), allerdings nur 10mm stark und es sollte alles absolut präzise werden.
Verschrauben war keine Lösung, Tackern auch nicht. So habe ich die Regale eingeklebt. Allerdings mit einer trickreichen Hilfskonstruktion. 30 gleich hohe Holzklötze sichern den Abstand, zumal die gut einen Metern langen Böden auch zum Durchbiegen neigen. Drei Klötze pro Regalbrett und dann immer schön der Reihe nach mit Montagekleber die Böden eingesetzt.
Die Klötze sind übrigens unten abgeschrägt, falls Kleber überläuft …
Der Aufwand hat sich gelohnt, alle zehn Vitrinen sind exakt gleich, die Regalböden haben alle eine Abstand von präzisen 71mm.
Noch ein Trick, den zeigen die Bilder unten:
Die Regalböden sind genutet. Mit der Kreissäge zwei Nuten 1,5mm tief und im Abstand der H0-Gleise von 16,5mm. Das hindert die Fahrzeuge am Herausfallen und richtet sie alle schön im gleichen Abstand zur Rückwand aus.
links sind die Aufhängeleisten zu sehen. Es ist eine aufgeschnittene 45x45mm gefaste Leiste, die im Winkel unten die Vitrinen stützt, oben den gleichen Abstand zu Wand bildet.
Eine durchgehende Aufhängung war nötig, weil die Kellerwände nicht gerade sind.
Und so sieht das Ergebnis aus. Inzwischen sind auch Scheiben in den Vitrinen, aus Gewichtsgründen aus Plexiglas. War auch preiswerter …
Die Baupläne für die Vitrinen haben ich aufgehoben und gebe sie gern weiter, wenn sich jemand für den Nachbau interessiert.
Ich setze hier den Bericht aber noch fort und verfeinere die Informationen. Wieder mal viel gelernt dabei.
Lust auf einen Einbruch? Falls irgendwelche Spitzbuben meinen, sie könnten bei mir klauen, muss ich sie enttäuschen. Stahltüren, Gitterfenster und gute Alarmtechnik werden das sicher verhindern.
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